Verlag Dielus edition | Sachbuch | 2018 | 234 Seiten
Werbung, da Rezensionsexemplar.
Ich danke dem dielus edition-Verlag für die freundliche Zusammenarbeit und die Zusendung des Rezensionsexemplars. Die Zusammenarbeit beeinflusst meine Meinung zum Buch nicht!
Kennt ihr das auch, dass der Tag nie genug Stunden hat? Dass es immer etwas zu tun oder noch zu erledigen gibt? Dass ihr so viele Pläne habt, die ihr noch umsetzen wollt, aber die Zeit reicht nicht? Und am Abend fällt es dann schwer richtig runterzufahren, abzuschalten und in einen erholsamen Schlaf zu finden?
Dann könnte das Buch eine Hilfe für euch sein!
Monika Richrath hat nämlich ganz treffend ihre Beobachtungen dazu geschrieben.
Ein Blick in unsere Gesellschaft
Die natürliche Langsamkeit haben wir in einer Gesellschaft, die immer mehr dem Fortschritt und der Effizienz frönt, aus den Augen verloren.
Die Ansprüche sowohl an uns selbst und unsere Umwelt als auch von der Umwelt an uns, wie wir unsere Zeit füllen sollen (und wollen) steigen, immer mehr Dinge fordern unsere Aufmerksamkeit, Pausen setzen fällt zunehmend schwer. Selbst unsere Freizeit ist oftmals durchgetaktet und vollständig verplant.
Das führt nicht selten zu Burnout. Mittlerweile sind psychische Erkrankungen der häufigste Grund für Frühberentungen – und die Zahlen der Betroffenen sind in den letzten 20 Jahren um ca. 25 % gestiegen.
Monika schreibt dazu:
„Während die äußere Welt immer lauter und fordernder wird, wird es immer schwieriger für uns, unsere eigene Innenwelt wahrzunehmen“ (S.23)
Stille ist ein eher seltener Gast geworden.
Unser Alltag wird größtenteils vom Bedienen von Maschinen bzw. Geräten bestimmt und durchgetaktet. Das beginnt beim Wecker und der Kaffeemaschine am Morgen und endet nicht selten abends vorm Fernseher. Und sind wir dann endlich im Bett, geht auch hier der Blick nochmals aufs Smartphone (siehe dazu auch „Endlich abschalten“) und wir schalten noch immer nicht richtig ab. Im wahrsten Sinne des Wortes.
Kein Wunder, dass wir dann am Ende des Tages nicht zur Ruhe kommen, dass vielen Menschen das Einschlafen oder auch das Durchschlafen bzw. Aufwachen (zu früh, nicht aus dem Bett kommen) Probleme bereitet. Denn nicht nur unser Körper braucht die Erholungsphase des Schlafs – auch unser Gehirn!
Das Buch
Was passiert also, wenn wir Schlaf ignorieren, weil wir ihn als lästig oder verlorene Zeit betrachten? Wenn er nur etwas Weiteres ist, was es auf der To-do-Liste im durchgetakteten Tag abzuhaken gilt?
Und wenn er dann zu etwas wird, das mit Stress verbunden ist? Etwa weil man sich stundenlang hin und her wälzt, die Uhr im Blick, während die Gedanken kreisen und man sich gleichzeitig fragt, wie man völlig übermüdet den nächsten Tag überstehen soll?
Die gute Nachricht ist: Schlaflosigkeit resultiert zum Teil auch aus angelernten Verhaltensweisen, die verändert werden können.
Aber auch generell ist es gut, wenn wir achtsam mit den Bedürfnissen unseres Körpers umgehen und eine selbstfürsorgliche Haltung zum Thema Schlaf aufbauen.
Die Autorin beschäftigt sich seit vielen Jahren mit dem Massenphänomen der Schlafstörungen. Sie erklärt, dass es völlig natürlich und normal ist, nachts mehrfach kurz aufzuwachen (teils sogar ohne dass wir uns am nächsten Morgen tatsächlich daran erinnern können). Problematisch werden erst lange Wachphasen (und ein damit verbundenes Ohnmachtsgefühl, nicht (wieder) einschlafen zu können).
Damit es erst gar nicht so weit kommt, ist es gut, sich bereits vorher einige Gedanken zur eigenen Schlafroutine zu machen.
Monika Richrath führt uns nach einer Einleitung, in der sie einen Blick auf unsere Gesellschaft und unser Verhältnis zum Schlaf wirft, in die Welt des Träumens und des Tiefschlafs ein.
So gibt sie einen kurzen Überblick über die Schlafphasen und einen knappen Einblick in die jeweiligen Bedürfnisse von Körper und Gehirn während dieser Zeit. Dabei wird auch deutlich, dass unser Immunsystem sich im Schlaf regeneriert, Zellen entgiftet und/ oder erneuert werden. Das Wechselspiel von Serotonin und Melatonin, Hormone, die u.a. zuständig sind für unseren Schlaf-Wach-Rhythmus, und deren Bedeutung für unser allgemeines Wohlempfinden wird immer wieder in der gesamten Lektüre angesprochen und verständlich dargestellt.
Darauf folgt eine kurze Darstellung von möglichen körperlichen Folgen, die Schlafmangel auf Dauer auslösen kann.
Im wesentlichen Teil des Buchs werden die Hintergründe und Ursachen für Schlafstörungen (vor allem bezogen auf Ein- und Durchschlafstörungen) beleuchtet. Diese werden unterteilt in äußere, körperliche und seelische Faktoren.
Dabei spielen der Standort des Betts, das Bett bzw. die Matratze selbst, Störfelder und Elektrosmog eine Rolle. Nicht nur Wadenkrämpfe, auch hormonelle Gründe, neurologische oder andere Erkrankungen können den Schlaf vermiesen. Und natürlich sind psychischer Stress, Glaubenssätze und Sorgen allseits bekannte Schlafräuber.
Wie aber wirken sich Wasserbetten oder Pflanzen im Raum auf den Schlaf aus? Welche Lebensmittel beeinflussen uns und unseren Schlaf nachhaltig negativ oder sogar positiv? Dass Koffein nicht gerade dazu beiträgt, uns schläfrig zu machen, wissen wir, aber gibt es möglicherweise auch Lebensmittel, die unseren Hormonhaushalt unterstützen könnten?
Ja, diese Fragen werden im Buch beantwortet!
Interessant fand ich den ganz kleinen Einschub über das Konzept der Organuhr (aus der TCM), bei dem jedes Organ zu unterschiedlichen Zeitpunkten seine stärkste Aktivität hat. So könnten Aufwachzeiten einen Hinweis auf mögliche Störungen im Funktionskreis des jeweiligen Organs geben.
Zu all diesen Ausführungen, wie man also Körper, Geist und Seele bestmöglich unterstützen kann, um eine gesunde Schlafroutine herzustellen, gibt Monika zwischendurch immer kleine „Powertipps“ zur konkreten Umsetzung bei einzelnen Themen.
Als Coach für die EFT-Klopftechnik (Emotional Freedom Technic) gibt sie außerdem am Schluss des Buchs noch eine kurze bildunterstützte Anleitung, um psychischen Stress abzubauen und Glaubenssätze zu verändern.
Wie diese wirkt, kann ich mir nach dem Buch Homo hapticus gut vorstellen. Monika ergänzt dies mit ihrer Erklärung noch für mich. Wer aber genau Bescheid wissen möchte, der findet von ihr ein ganzes Buch – welches ich aber noch nicht kenne – darüber (EFT Klopftechnik für Hochsensible).
Abgerundet wird das Buch durch eine Checkliste zur Hochsensibilität, Schlafprotokollbögen zum Ausfüllen und einer Auflistung natürlicher Schlafmittel.
Fazit
In einfachen Worten ermöglicht uns Monika Richrath einen guten Einstieg ins Thema Schlaf und welche Bedeutung er für unseren Organismus hat. Sie betrachtet die beeinflussenden Faktoren, sowohl gesellschaftliche als auch persönliche und schaut sich sowohl äußere als auch körperliche und seelische Komponenten genauer an. Zwar bleibt sie in ihren Ausführungen eher knapp auf das Wesentliche reduziert und an der Oberfläche, spricht jedoch gleichzeitig alles so weit an, dass es ausreichend genug ist, um sich bereits damit auseinandersetzen und handeln zu können. (Weiterführende und vertiefende Links finden sich auch im Anhang)
Das Buch ist weniger eine wissenschaftliche Abhandlung, als ein persönlicher Ratgeber, was mir beim Lesen auch gefiel, da es somit sehr praxisnah ist und anregt.
Ich habe das Buch sehr gerne gelesen und danke dem dielus edition Verlag noch einmal für die Kooperation!
Wie ist das bei Euch?
Habt ihr schon über eure Schlafhygiene oder -routine nachgedacht oder etwas verändert?
Kennt ihr bereits die EFT? Ich habe zwar schon oft davon gehört, es aber noch nicht diszipliniert angewandt, bin aber nun wieder am Überlegen 🙂
Über eure Erfahrungsberichte würde ich mich freuen!
Eine weitere Rezension zum Buch findet ihr bei Monerl.
Podcastliebe:
Zum Thema Schlaf bzw Einschlafen gab es diesen Monat auch passende Podcasts:
Bei 7 mind bekommt ihr 7 Tipps für einen besseren Schlaf.
Kristin Graf von Die friedliche Geburt hat sich mit Schlafcoach Julia Beroleit über das Thema Babyschlaf unterhalten.
Außerdem erschien eine wunderbare Traumreise für Kinder zum Einschlafen, von Kristin eingesprochen (sie hat so eine schöne angenehme Stimme!)