Huhu, ihr Lieben, im Juni wird es keinen Monatsrückblick von mir geben, das Leben spannt mich momentan einfach sehr ein 😉
Dafür stelle ich nun endlich mal meinen Bericht zur „Friedlichen Geburt“ ein, den ich ja schon lange teilen wollte! (Der Beitrag hat aber keine kommerzielle Absicht! Ich mache also Werbung ohne Auftrag, lediglich aus eigener Überzeugung!)
Und Ende Juli mache ich dann einen Doppel-bzw. Sommermonatsrückblick.
Ich bin eine Person, die, sobald sie ein Thema beschäftigt, sich gerne tiefer hineinbegibt und darüber wissen mag. Ich liebe es, mehr über die Welt, aber auch über mich selbst zu erfahren und so ging es mir mit meiner Schwangerschaft und der bevorstehenden Geburt auch nicht anders 😉
Seit Längerem fasziniert mich das Thema Meditation und Persönlichkeits- bzw. mentale Entwicklung und ich bin in diesem Bereich auch eine leidenschaftliche Podcast-Hörerin 🙂
Als ich von meiner Schwangerschaft erfuhr, recherchierte ich nach ganzheitlichen Methoden, bei denen ich sowohl persönlich, als auch für die Schwangerschaft und Geburt viel lernen konnte und stieß auf das Thema Hypnobirthing bzw. Geburtshypnose. Lustigerweise berichtete kurz darauf Laura Seiler, die zur selben Zeit schwanger war, in ihrem Podcast über ihre Vorbereitung auf die Geburt mit Hypnobirthing 🙂 und empfahl den Podcast von Kristin Graf – Die friedliche Geburt, der von der Geburtsvorbereitung mit Selbsthypnose handelt.
Hypnose – Placebo oder Wissenschaft?
Aus meiner intensiven Beschäftigung mit Trauma-, Bindungs- und Tiefenpsychologie war mir bereits bekannt, dass ca. 90 – 95% unseres Denken, Fühlens und Handelns von unserem Unterbewusstsein aus (in dem all unsere frühen Prägungen und Erfahrungen nachwirkend gespeichert sind) gesteuert wird! Ich staune immer wieder, dass wir also nur 5 – 10% tatsächlich selbst ganz bewusst entscheiden und handeln!
So war es für mich auch naheliegend und logisch, dass Hypnose eine wirksame Methode ist, mit der wir uns besser mit unserem Unterbewusstsein verbinden und darauf bewusst zugreifen können.
Informationen werden in unserem Gehirn durch elektrische Impulse übertragen, was in unterschiedlichen Geschwindigkeitsstufen abläuft, je nachdem, ob wir wach sind oder schlafen. Diese unterschiedlichen Hirnwellen sind messbar. Bei der Hypnose geht es darum, in den Übergangszustand zwischen Wachzustand und Tiefschlaf zu kommen, in die sogenannten Theta-Wellen. Dort ist der Übergang zwischen Bewusstsein und Unterbewusstsein sehr durchlässig und wir können, vereinfacht gesagt, somit lange eingeschliffene Hirnschaltkreise und Synapsenverbindungen verändern und unser Hirn neu vernetzen. Dies braucht allerdings regelmäßige Übung und Anwendung, damit diese neuen Hirnbahnen auch ins Bewusstsein dringen und ganz selbstverständlich abgerufen werden können.
Zudem hat die Tiefenentspannung natürlich auch direkte Auswirkungen auf den Körper: hormonell, organisch und muskulär kann somit ganz leicht der Wechsel vom sympathischen zum parasympathischen Nervensystem unterstützt werden, was wiederum direkten Einfluss auf den Angst-Spannungs-Schmerz-Kreislauf hat. (unter der Geburt, aber zum Beispiel auch bei anderen Situationen, in denen Hypnose angewendet werden kann, wie z. B. Operationen etc.).
Ich fand es richtig spannend, immer mehr die Zusammenhänge der physiologischen und emotionalen Vorgänge unter der Geburt zu verstehen und dass wir zu 80% die Geburt selbst in der Hand haben und beeinflussen können.
Die friedliche Geburt
Der Podcast:
Kristins Podcast hörte ich von vorne bis hinten durch (viele Folgen mit meinem Partner zusammen) und war so begeistert, dass ich mich letztendlich (nachdem ich mir verschiedene Mini-Online-Kurse zur Auswahl ansah) dazu entschied, den Online-Kurs bei Kristin zu machen!
Kristin war wirklich in jeder Hinsicht sehr bereichernd für mich (und für uns als Paar!) gewesen, weshalb ich hier auch darüber berichten wollte und ausdrücklich eine Empfehlung aussprechen möchte! 🙂
Kristin Graf ist Mental-Coach und Geburtshypnose-Trainerin. Mit ihrer sanften, ruhigen Art gibt sie in ihrem Podcast schwerpunktmäßig wertvolle Tipps zum Thema Geburtsvorbereitung, sowie kurze Meditationsübungen. Darüber hinaus bietet sie Einblicke ins Thema Hypnose und Geburtsphysiologie und gelegentlich gibt es auch Ausflüge in andere Bereiche wie Wochenbett, Stillen und weitere Themen rund um Schwangerschaft und das Elternsein.
Sie hat ihre Seminar-Räume in Berlin, aber bietet eben auch (neben gelegentlichen Live-Seminaren in Bayern) den Online-Kurs an, um die Selbsthypnose wirklich zu erlernen.
Der Online-Kurs:
Gerade der unaufdringliche Auftritt der Webseite und das Design, sowie die Auswahl der Kursinhalte – die gleichzeitige Vermittlung von praktischem Wissen UND fachlichem Hintergrund – sprachen mich sehr an.
Und mein Eindruck wurde nicht enttäuscht, denn Kristins Kurs bleibt durchweg auf professionellem und hohem Niveau. Ich würde ihn jederzeit wieder buchen! 🙂
Er besteht aus 4 Modulen, die sofort komplett freigeschalten sind, so dass die Inhalte im eigenen Tempo durchgearbeitet werden können und beinhaltet mehrstündiges Videomaterial, PDFs sowie umfangreiches Audiomaterial mit geführten Trancen (Hypnosen). Letzteres ist dann sogar als App auf dem Handy zugänglich, was wirklich sehr hilfreich war. Er baut auf den drei Säulen Atmung, Visualisierung und Tiefenentspannung auf.
Ich fand den Aufbau, die Strukturierung und die Darstellung richtig super! Kristins geführte Hypnosen sind wirklich toll, ihre Stimme eignet sich dafür perfekt – unglaublich beruhigend!
Besonders gut gefiel mir außerdem, dass sie auch sehr ausführlich die wissenschaftlichen Hintergründe dazu erklärt und die physiologischen Vorgänge bzw. Zusammenhänge mit emotionalen Prozessen erklärt. Auch weitere hier beeinflussende Faktoren, die bedacht werden sollten, wie die Wahl des Geburtsortes, der anwesenden Personen und dem Setting generell, werden angesprochen.
Eine ganz zentrale Rolle kommt bei der Geburtshypnose auch dem Partner (der Partnerin) zu – denn er (sie) kann sehr viel dazu beitragen! Wir haben den gesamten Online-Kurs auch zusammen durchgearbeitet. Und ich kann nur betonen, dass allein diese gemeinsame und intensive Vorbereitung uns als Paar nochmal in eine ganz andere Tiefe unserer Beziehung brachte und uns als (Geburts-) Team richtig stärkte und zusammenwachsen ließ!
Fazit – Wie erging es mir also?
Ich habe bereits sehr früh begonnen, Kontakt zu meinem Kind aufzunehmen und immer wieder in den inneren Dialog mit ihm zu gehen, es mit einzubeziehen in meinen Alltag, indem ich es direkt und manchmal laut angesprochen habe.
Der Podcast, mit dem ich im 4. Schwangerschaftsmonat begann, hat mich sehr gut vorbereitet auf die Geburt und mir bereits einige Aspekte der bindungsorientierten Elternschaft mit auf den Weg gegeben. Mein Bild von Geburt konnte ich komplett „überarbeiten“, von etwas Angsterfülltem zu etwas Kraftvollem.
Ich habe mich auf verschiedene Arten und intensiv auf die Geburt vorbereitet, einiges habe ich ja bereits hier aufgeschrieben.
Ich habe eine Geburt im Geburtshaus anvisiert, zu der es dann auch kam (beste Entscheidung! <3 🙂 ), aber ich habe für den Fall einer Krankenhausgeburt auch einen Geburtsplan erstellt gehabt, der mir Sicherheit gab. Und – ich hatte eine Doula, auch das gab mir Vertrauen und Zuversicht!
Bereits die Schwangerschaft ging ich so an, dass ich mich sehr ausführlich informierte und somit bewusst gegen manch eine ärztliche Untersuchung und für die Vorsorge im Geburtshaus entschied. Und auch bei der Geburt selbst durfte ich dann eine selbstbestimmte, natürliche Geburt ohne Interventionen erleben!
Als die Wellenphase startete, konnte ich ruhig zuhause mit Hypnosen und Entspannung abwarten.
Erst gegen Ende kam ein Punkt, an dem ich dann leider in den Kopf geriet (mit einem Thema, das ich zuvor leider nicht ganz auflösen konnte) und da auch nicht mehr recht zurückfand. Schmerzfrei war es also nicht, aber ich bereue keine Minute dieses Kurses, denn allein für die Vorbereitung und die Eröffnungsphase war er Gold wert! Und mein Baby ist so tiefenentspannt! Vielleicht hat es ja doch etwas „abgefärbt“ 😉
Auf jeden Fall habe ich die Stunden mit den Hypnosen und der Kontaktaufnahme zu meinem Baby in der gesamten Übungszeit sehr genossen und denke wirklich gerne an die Geburt und das wundervolle, kraftvolle Ereignis zurück! <3
Hallo liebe Buchsensibel,
ich bin gerade auf der Suche nach Informationen zu Hypnosetherapie da ich selbst überlege eine Hypnoseausbildung zu machen. Dabei bin ich über deinen tollen Blog gestolpert. Go Vegan! 🙂 Ich finde es toll, dass du den wissenschaftlichen Hintergrund zu der Wirksamkeit von Hypnose ein wenig beleuchtet hast- Für die meisten Menschen ist es ja leider noch ein wenig Hokus Pokus..
Ganz liebe Grüsse und immer weiter so,
Miri
Liebe Miri,vielen Dank für deinen Kommentar!
Hast du denn selbst schon Erfahrungen mit Hypnose?
Du hast ja eine Webseite verlinkt – arbeitest du in dieser Richtung bereits?
Ja, es stimmt, leider ist das Thema Unterbewusstsein noch nicht so präsent in den Köpfen der Menschen und alles, was in diesem Bereich arbeitet ist oftmals suspekt. Das liegt vielleicht auch mit daran, dass die Showhypnose (in Fernsehsendungen) oft mehr einen Vorführ- und Belustigungseffekt hat, statt wirklich Ernsthaftigkeit auszustrahlen! Aber es ist auf den ersten Blick auch nicht immer leicht, zu unterscheiden, wann es sich um professionelle (klinische) Hypnose handelt oder um eine, die mal über eine Wochenendfortbildung gelernt wurde. Und ich finde, dass man mit dem Unterbewusstsein schon sehr vorsichtig umgehen sollte und es auch wirklich einige Kenntnisse im Bereich Trauma usw haben sollte.
Lg, Kathrin