Alles was du fühlst
ergibt Sinn.
Das, was sich gerade zeigt, hat einen Grund.
Daher dürfen wir uns stets mit einer Haltung des Wohlwollens begegnen.
Vielleicht sogar mit einer neugierigen, erforschenden Haltung.
Denn die traurigen, die wütenden, die beschämten, die verzweifelten, die angstvollen, die erschöpften Anteile in uns, genauso wie die freudvollen, die glücklichen, die neugierigen, die sprühenden Anteile, die vermeidenden, die bindungssuchenden, die autonomen, die ressourcenreichen Anteile, aber auch die verletzten, die verletzenden, destruktiven, die täterloyalen/-imitierenden Anteile – sie alle können Teil von uns sein. Und alle diese Anteile haben ihre eigenen Erfahrungen gemacht und ihre eigenen Verletzungen oder Ressourcen und Strategien entwickelt.
Wir dürfen ihnen daher erstmal würdigend begegnen. Ihnen allen einen Raum geben, in dem sie gesehen werden. Vielleicht sind manche von ihnen erstmal zu unserem Schutz entstanden. Dass sie da sind, hat einen Grund.
Wir dürfen sie alle mitnehmen auf dem Weg, denn sie sind ein Teil von uns.
Gesunde und versehrte Anteile.
Integrierte und nicht-integrierte Anteile.
Und wir dürfen ihnen mit Wohlwollen und Mitgefühl begegnen.
Wenn wir uns dafür öffnen, sie kennenzulernen, nicht nur die freudvollen, ressourcenreichen Anteile, sondern auch die anderen, die verletzten und die verletzenden, ihren Schmerz, ihre unerfüllten Bedürfnisse, dann können wir ihnen, dann können wir uns selbst mit mehr Verständnis begegnen. Dann verlieren das Bewerten, das Verurteilen, die Selbstabwertung, die falschen Schuldgefühle und die Scham an Gewicht. Statt uns zu verurteilen, können wir dann die unerwünschten Anteile versorgen, sie nachnähren, damit sie mitwachsen, sich mitentwickeln können. Darin liegt eine transformierende Kraft.
Wenn du fühlst, was du fühlst, gibt es dafür einen Grund.
Vielleicht magst du erforschen, welcher Anteil dann gerade aktiv ist.
Was denkst du darüber?
Alles was du fühlst, ergibt Sinn.