Nachdem mein Interesse und meine Faszination für das Wesen der Elefanten nach der Lektüre von „Das Mysterium der Tiere“ und „Die Spuren meiner Mutter“ geweckt wurden, habe ich nach guten Dokumentationen gesucht – und ich wurde fündig!
Der Geist der grauen Riesen
Das Ehepaar Dereck & Beverly Joubert lebt in Botswana, wo es noch die größten freilebenden Elefantenherden in Afrika gibt. Die beiden sind seit über 30 Jahren am forschen und filmen und haben zahlreiche Preise und Auszeichnungen für ihre Arbeit und ihren Einsatz erhalten. Dabei entstanden 25 Dokumentarfilme, Bücher und andere Publikationen – und Fotoausstellungen auf der ganzen Welt. Sie setzen sich außerdem aktiv für Artenschutz und gegen Wilderei ein.
Obwohl ihre Leidenschaft vor allem den Großkatzen Afrikas gilt, sind sie natürlich auch der restlichen Tierwelt Afrikas verfallen. In „Der Geist der grauen Riesen“ bewegen sie sich auf den Spuren von Elefanten:
Als sie zwei Schädel von Elefantenbullen finden, die nicht weit voneinander entfernt liegen und wohl zur gleichen Zeit gestorben sind, reift die Idee dem Rätsel um deren Todesursache in einem Dokumentarfilm nachzugehen.
Und was hier geschaffen wurde, hat mich enorm beeindruckt!
Die Aufnahmen sind wirklich einzigartig. Das Ehepaar wagt sich sehr nah an die Tiere heran, teils schon fast waghalsig. Dadurch haben wir nun aber die seltene Gelegenheit, ganz tolle Einblicke in das Wesen der Elefanten und Detailansichten zu erhalten. In knapp 50 Minuten werden wir Zeuge ihrer beinahe meditativen Art des Gehens auf ihrer Wanderung durch Botswana und ihres beeindruckenden Sozialgefüges, ihres empathischen Umgangs miteinander, ihres (gegenseitigen) Schutzbedürfnisses, ihrer Intelligenz.
Ganz besonders gestaunt habe ich über die großartigen Nahaufnahmen, wenn sie mit ihrem Rüssel abtasten, wie wendig und agil dieser eingesetzt wird und wie sie reagieren, wenn sie auf ihren Wanderungen Skeletten verstorbener Artgenossen begegnen.
In deutscher Sprache wird mit ruhiger Stimme erzählt, wodurch die Wirkung der Bilder unterstützt wird. Die Zeit geht viel zu schnell vorbei man am Ende noch viel, viel mehr Aufnahmen sehen möchte.
Ich kann diesen Film nur jedem empfehlen, der sich für Elefanten interessiert – solche Aufnahmen habe ich noch in keinem anderen Film gesehen!
Wunderbar faszinierend!
Unbekanntes Afrika
Dann haben wir uns außerdem die BBC-Dokumentation „Unbekanntes Afrika“ angesehen.
Diese ließ mein Herz zwar nicht ganz so hoch schlagen, wie die faszinierende Welt der Elefanten in „Der Geist der grauen Riesen“ (ich finde einfach ihr Wesen so faszinierend!), dennoch: die grandios hochklaren, hoch aufgelösten Aufnahmen geben einen beeindruckenden Einblick in das vielseitige Afrika.
In 5 Teilen zu je 45 Minuten werden hier die farbenprächtige Flora und die Vielfalt der Fauna sowie beeindruckende Landschaftsbilder mal in Echtzeit, mal in Zeitlupe, mal im Zeitraffer gezeigt und so werden wir u.a. Zeuge von tollen Naturspektakeln bei Flamingos, Rivalenkämpfen von Fröschen und Käfern, der Jagd von Löwen und Geparden, der Nahrungssuche von Meeressäugern, Makroaufnahmen von Insekten und natürlich auch – der Wanderung von Elefanten 🙂
Die angenehme Erzählstimme im Hintergrund vertieft die Eindrücke mit gehaltvollen Informationen.
So begleiten wir die Filmemacher auf ihrer Reise durch …
- … die Kalahari in Zentralafrika: eine Trockensavanne, die aber auch an gewissen Stellen durch Wasser- und Tierreichtum besondere Aufnahmen von Raubkatzen zulässt
- … die Savanne: oft Vulkangebiete, in denen sich einerseits große Dürreperioden und Flächenbrände mit fruchtbaren Perioden (durch die Asche regeneriert sich die Erde) und Grünflächen abwechseln und so zahlreiche Tiere wie Elefanten, Nashörner, Nilpferde, Büffel anlockt.
- … das Kongobecken: mit über 1000 Bäumen auf einer Fläche eines Fußballfeldes, die bis zu 60 Meter hoch werden können und insgesamt 900 verschiedenen Baumarten, die zahlreichen Tieren ein Zuhause bieten, befindet sich hier die Lunge des Kontinents: der Regenwald. Jeder Hektar Wald produziert 200.000 Liter Wasser pro Jahr, das als Nebel aufsteigt und verdunstet und so für eine entsprechende Klimaregulation sorgt.
- … das Kap im Süden: Wo Atlantik und Pazifik aufeinandertreffen, befindet sich die Heimat und ein Ort der Nahrungsquelle für zahlreiche Meerestiere, Schildkröten und Wasservögel. Großflächige Blüten“meere“ geben ein beschauliches Farbspektrum der Flora ab und die Bergregenwälder sind das Zuhause bunter Schmetterlinge.
- … die Sahara im Norden: welche die meisten Menschen mit einem ganz speziellen Tier verbinden: das Dromedar – welches ursprünglich von der arabischen Halbinsel stammt und durch den Menschen erst hierher gelangte. Die Sahara ist natürlich auch Baustätte der Pyramiden, aber im Gegensatz zur allgemeinen Annahme besteht sie nur zu 1/5 aus Sand, der Rest sind Steine und zerfurchte Felsen.
Die Schönheit die dieser Kontinent in sich birgt, wird wirklich meisterhaft von der Kamera eingefangen: was für eine Vielfalt an Farben, Landschaften, Vegetation und der Tierwelt!
Ich kann es jedem nur empfehlen, sich (wenigstens optisch) auf diese Reise zu begeben! 🙂