Carl Hanser Verlag | Belletristik, Jugendbuch | 2013 | 384 Seiten
Wunder – ein Buch, das bereits auf den ersten Seiten mitten ins Herz trifft!
Ich habe es vor ein paar Jahren schon für mich entdeckt, aber zum Kinostart der Verfilmung wollte ich es nochmals lesen. Es hat mich wieder genauso berührt wie damals. Vor Kurzem las ich von jemandem, dass dieses Buch eines dieser absoluten Lebenslesehighlights sei – STIMMT!
Und zwar aus genau dem Grund: weil es wirklich ganz tief drinnen ankommt.
Ich denke, diese Geschichte wird niemanden kalt lassen, weil sich jeder auf die eine oder andere Weise in ihr wiederfinden kann!
Sie vermittelt so viele wichtige Botschaften! Ich glaube, so oft wie mir aus lauter Rührung die Tränen in den Augen standen, kam das noch bei keinem anderen Buch vor!
Die Geschichte handelt von Auggie, einem zehnjährigen Jungen, der von Geburt an – aufgrund eines Gendefektes – im Gesicht entstellt ist. Er hat in sehr jungen Jahren schon 27 Operationen über sich ergehen lassen müssen und wurde deshalb bisher zuhause von seiner Mutter unterrichtet.
Doch nun, rechtzeitig zur fünften Klasse, ist es Zeit auf eine richtige Schule zu gehen! Aber wie wird das werden? Auggie ist es gewohnt, dass ihn andere anstarren, tuscheln und ihm heimliche Blicke zugeworfen werden. Und viel zu oft bekommt er mit, dass sie geschockt sind von seinem Anblick …
Raquel J. Palacio hat eine wunderschöne, leichte Art zu schreiben! Man schließt Auggie sofort ins Herz und geht mit ihm durch Höhen und Tiefen. Man lacht mit ihm und weint mit ihm!
Doch nicht nur Auggie erzählt uns seine Geschichte. Auch seine Schwester, die neben Auggie oftmals zurückstecken musste, kommt zu Wort. Ebenso einige Mitschüler und Freunde.
Dieses Buch ist so WUNDERbar, weil es genau die beiden Facetten zeigt, zwischen denen wir Menschen uns oftmals hin- und herbewegen: Manchmal wollen wir nicht gesehen werden und verstecken uns hinter einer Maske (wenn wir es denn können). Und manchmal wünschen wir uns gesehen zu werden, so wie wir wirklich sind. Manchmal wird man zwar angeschaut, aber trotzdem nicht gesehen.
Und es ist eben nicht immer alles so, wie es auf den ersten Blick scheint. Jeder hat sein Päckchen zu tragen. Manche können dies verbergen, manche – wie Auggie – nicht. Und doch ist auch das Offensichtliche nicht alles, was uns ausmacht!
Manchmal unterscheidet es sich von der eigentlichen Wahrheit und hinter dem Schein liegt eine ganz andere Welt verborgen.
Doch wie schnell lassen wir uns vom ersten Eindruck täuschen und bewerten vorschnell. Und wer entscheidet eigentlich darüber, was normal ist und was nicht? Ist es nicht irgendwie auch eine subjektive Definition des Betrachters?
„Ich glaube, es ist so: Der einzige Grund dafür, dass ich nicht normal bin, ist der, dass mich niemand so sieht.“ (S. 9)
„Ich überlegte, wie es sich wohl anfühlen musste, eines Tages im Himmel zu sein, wo mein Gesicht keine Rolle mehr spielte. So wie es für Daisy [Auggies Hund] niemals eine Rolle gespielt hatte.“ (S. 273)
Raquel J. Palacio ermutigt in ihrem Buch dazu, Augen UND Herz für das, was um uns herum ist, zu öffnen. Denn eines allein reicht nicht aus, wenn wir uns umeinander kümmern wollen.
Das Buch ist ein Plädoyer für Freundschaft, dafür, dass wir auf einander achtgeben dürfen, dass wir alle wünschen, Teil einer Gemeinschaft sein zu dürfen und daher ganz wichtig ist, dass wir uns gegenseitig sehen, wertschätzen und miteinander fühlen!
„Wenn jede einzelne Person in diesem Raum es sich zur Regel machen würde, wo immer sie sich befindet, wann immer es möglich ist, zu versuchen, sich etwas freundlicher zu verhalten, als es notwendig ist – würde die Welt zu einem besseren Ort werden.“ (S. 363)
Wunder ist eins dieser Bücher, das man nicht so schnell vergisst. Es trägt so viel positive Grundstimmung in sich, ist voller kleiner Weisheiten.
Auggie bewirkt hier nicht nur bei seinen Mitmenschen wahre Wunder, sondern auch beim Leser, denn er bewegt die Herzen zutiefst. Es ist einfach nur bezaubernd, herzerwärmend und ich kann jedem nur nahelegen, es zu lesen!
Ihr werdet es lieben!
P.S. Zum Film werde ich diese Woche auch noch etwas schreiben – schaut also bald nochmal vorbei:)
Ein ganz, ganz tolles Buch, das auch mein Herz erobern konnte! Die Vorstellung, man steckt in den Schuhen der Eltern, die dieses Kind beschützen wollen und es doch vor der ganzen Welt aber nicht völlig abschirmen und beschützen können! Und dann wieder der Junge selbst, der sich der Welt und den Menschen stellen will und auch seine kleinen und großen Wunder erlebt. Ganz, ganz toll!
Ich freue mich schon sehr auf den Film. 🙂
GlG vom monerl
Ja… und das geht einem im Film dann erst recht so, man mag Auggie am liebsten in den Arm nehmen und beschützen! Der Film geht mir noch immer nach! Buch und Film sind wirklich ganz, ganz rührend!