© btb Verlag | Belletristik | 2017 | 528 Seiten
Die Norwegerin Maja Lunde erzählt in ihrem Roman über ein hochaktuelles Thema:
Das Bienensterben.
Dabei verwebt sie drei Familiengeschichten in verschiedenen Jahrhunderten an verschiedenen Orten (England 1852, USA 2007 und China im Jahr 2098) – immer verbunden durch die Geschichte der Bienen.
Sie beschreibt dabei ein mögliches Zukunftsszenario, welches durchaus denkbar wäre, und ruft so ganz leise zum Nachdenken auf. Wie würde sich unsere Welt entwickeln, wenn wir weiterhin unachtsam Raubbau an der Natur betreiben, Monokulturen anbauen, Pestizide verwenden, um das Wirtschaftswachstum weiter anzukurbeln. Welche Auswirkungen hat es auf die Bienen – und damit auf die Menschheit?
Zwar hätte ich mir noch etwas mehr Emotion im Roman gewünscht, die Erzählung jedoch bleibt nicht ohne Wirkung und lässt einen nachdenklich werden.
Wer noch mehr über den Umgang mit den Bienen wissen möchte, dem empfehle ich auch den Dokumentarfilm „More than honey“, auf den auch die Autorin als Quelle u.a. zurückgegriffen hat.
Mittlerweile ist das Bienensterben längst eine anerkannte Tatsache.
Vielleicht hast du dir ja auch schon einmal Gedanken gemacht über Honig. Wenn du auf Honig nicht verzichten magst, dann ist es auf jeden Fall sinnvoll, nicht auf Honig aus industrieller Bienenhaltung zurückzugreifen, sondern auf regionalen Bio-Honig. Die Richtlinien für die Haltung von Bienen sind hier viel strenger, z.B. müssen die Bienenkästen freigehalten werden von Pestiziden (Farblacke etc.), aber auch die Umgebung in denen sich die Kästen befinden, muss im Wesentlichen aus Pflanzen des ökologischen Anbaus oder Wildpflanzen bestehen.
Das Problem ist nämlich, dass Bienen wie ein Filter agieren: schädliche Stoffe verbleiben in der Biene und gelangen so nie in den Honig. Es gibt Analysen, die zeigen, dass in Honig (egal ob von Stadt oder Land, Bio oder nicht) keine nennenswerten Belastungen nachzuweisen sind.
Auch werden bei Bio-Honig die Bienenkästen nicht kilometerweit zum Bestäuben durchs ganze Land gefahren, wobei die Bienen – in einem LKW unterwegs auf einer Autobahn mit Abgasen umgeben – total unter Stress geraten. All dies führt unter anderem zum Bienensterben!
Wenn Du einmal eine Alternative zum Honig ausprobieren möchtest: probier doch mal Kokosblütensirup, Reissirup oder Löwenzahnblütenhonig.
Vielleicht schmeckt es dir am Anfang nicht so gut wie der bisher bekannte Honig.
Das liegt daran, dass unser Gehirn eine Erwartungshaltung hat und Neues immer mit Bekanntem abgleicht. Unser Gehirn ist dabei so gepolt, dass wir zunächst lieber wieder auf Bekanntes zurückgreifen würden – und zwar aus dem Grund, dass Neues erst einmal eine neue Hirnvernetzung braucht, das kostet das Gehirn Energie, die es normalerweise lieber spart. Aber: nach kurzer Zeit gewöhnt man sich auch an einen neuen Geschmack – und ich finde, es schmeckt richtig lecker!