Beltz & Gelberg | Sachbuch Kinder | 2019 | 93 Seiten
Wie ihr vielleicht schon gemerkt habt, beschäftigt mich momentan die Ökologie unserer Erde bzw. die Bedrohung der Ökosysteme auf verschiedenste Weise und ich habe hier bereits auch einige passende Bücher vorgestellt.
Da ich ja auch Mama bin, interessierte mich nun einmal, wie diese Themen in Büchern für Kinder aufgearbeitet werden (auch, wenn es bei diesem hier noch etwas früh ist für mein Kind;) )
„Wieviel wärmer ist 1 Grad“ wurde im Podcast der „Kinderbuchtheke“ empfohlen und so habe ich mich für dieses entschieden. Und ja, ich kann mich dem Lob nur anschließen!
Das Buch richtet sich an Kinder im Alter von 7-9 Jahren, aber auch mir als Erwachsene hat es viel Spaß gemacht, dieses kleine Büchlein durchzulesen, denn auch für mich war manches durchaus interessant und gab es auch noch ein bisschen was zu lernen (z.B. über Aerosole)
Ganz besonders gut gefällt mir die handliche Ausgabe im A5-Format. Und auch der Aufbau des Buchs ist sehr gut durchdacht! Es gibt keine Kapitel, aber jede Doppelseite widmet sich einem Teilaspekt und so baut das Buch Stück für Stück Wissen auf, indem es an das Vorangegangene anknüpft.
Zunächst wird also erstmal definiert, was denn das Klima überhaupt ist, welche Klimazonen es auf der Erde gibt und wie die Jahreszeiten entstehen. Kindgerecht wird erklärt, wie das Klima sich über viele Jahrtausende verändert hat und wie man Rückschlüsse über das Klima vergangener warmer Perioden und Eiszeiten ziehen kann.
Wir erfahren etwas über die Sonne und wie der Treibhauseffekt entsteht.
Anhand von Beispielen des alltäglichen Lebens wird dann verdeutlicht, wie die Industrie funktioniert, wie unser Rohstoffverbrauch, Energieerzeugung und Treibhausgase zusammenhängen.
Das Thema Plastik findet genauso Erwähnung wie Kleiderherstellung, Fortbewegungsmittel, Stromerzeugung, Ernährung und Lebensmittelproduktion und ich denke, durch die Art der Darstellung in Bild und Text können die Kinder hier auch den Bezug zu ihrem eigenen Leben wiederfinden.
Auch die Folgen werden kindgerecht und mit kleinen Graphiken anschaulich dargestellt: es wird immer wieder auf den Kohlenstoff(dioxid)kreislauf eingegangen, daneben aber auch auf schmelzende Gletscher und Eisflächen, steigende Meeresspiegel und Tiere, die kaum Nahrung mehr finden sowie die Abholzung der Regenwälder, Trockenregionen und Überschwemmungen und die sozialen bzw. existenziellen Nöte, die dadurch entstehen.
So erfahren die Kinder auch, dass der Klimawandel in den einzelnen Regionen auf der Erde unterschiedliche Auswirkungen hat, dass wir z.B. in Europa diese Veränderung noch weniger spüren als die Menschen in anderen Regionen und doch die Auswirkungen uns alle betreffen.
Zum Ende gibt es einen kleinen Einblick ins politische Geschehen (Demonstrationen und Pariser Abkommen) und welche Lösungen bereits überlegt werden oder noch folgen müss(t)en.
Fazit
Das Buch im handlichen A5-Format richtet sich an Kinder von 7-9 Jahren, ist aber auch für Erwachsene eine schöne Zusammenfassung. Es ist reich und bunt bebildert und sehr ansprechend gestaltet. Es besticht vor allem durch die kurzen Texte, die aber dennoch geballtes Wissen bringen. Denn es werden alle wichtigen Aspekte rund um das Thema Klimawandel auf kindgerechte Weise angesprochen und verständlich erklärt!
Ein klare Empfehlung von mir!