DuMont Verlag | Belletristik | 2014 | 448 Seiten
In letzter Zeit lese ich vermehrt Sachbücher.
Damit dies aber nicht die einzige Rubrik auf meiner Seite bleibt, wird es Zeit mal wieder einen kurzen Rückblick auf ein schönes Unterhaltungsbuch zu werfen, was mich emotional sehr rührte und auch noch ganz viel lachen ließ:
Der Club der Traumtänzer von Andreas Izquierdo
„Gabor Schöning sieht gut aus, ist erfolgreich, und die Frauen liegen ihm zu Füßen: Die Welt ist für ihn wie ein großer Süßwarenladen. Außerdem ist Gabor ein Mistkerl. Er schreckt vor nichts zurück, um seine Ziele zu erreichen. Doch dann fährt er mit dem Auto die Direktorin einer Sonderschule an. Und die kennt sich mit Schwererziehbaren wie ihm bestens aus. Als Wiedergutmachung soll Gabor fünf Sonderschülern Tango beibringen. Das Problem ist nur, dass alle Schüler einen IQ unter 85 und eigentlich keinen Bock auf Tanzen haben. Die Sache gerät außer Kontrolle: Die Kids stellen sein Leben auf den Kopf, sein ärgster Konkurrent wittert die große Chance, ihn aus der Firma zu drängen, und zu allem Überfluss verliebt er sich in eine Frau, die ihm nicht gleich zu Füßen liegt.
Als eines der Tangokids schwer erkrankt, setzt Gabor alles auf eine Karte – er wird diesen Jungen retten, egal, was er dabei aufs Spiel setzt.“
(Klappentext)
Ja, Gabor ist in der Tat ein junger Mann, der sehr leichtlebig, und irgendwie fast schon arrogant durchs Leben geht, ohne dabei sonderlich auf seine Mitmenschen zu achten. Und: er ist ein leidenschaftlicher Tänzer.
Als er eines Tages bei einem Autounfall die Direktorin einer Förderschule anfährt, handelt er mit ihr einen Deal aus, in der Hoffnung einer Anzeige zu entgehen. Ohne zu ahnen, welche Wende sein Leben dadurch nehmen wird, stimmt er mit ein, fünf Schülern Tanzunterricht zu geben. Aber, das wird nicht so einfach wie er sich das vorgestellt hat: die Schüler haben nämlich keine Lust dazu – und sie sind lernbehindert. So hatte sich Gabor das nicht gedacht!
Doch nach und nach lernt Gabor die Jugendlichen besser kennen und merkt, dass nicht immer alles so ist, wie es auf den ersten Blick scheint. Er bekommt kleine Einblicke in ihre Lebensgeschichte und ihre Lebensrealität.
In ihre Ängste, ihre Handicaps.
Aber auch in all die verborgenen Schätze in ihren Persönlichkeiten und die Stärken der Jugendlichen.
Langsam bahnt sich eine Freundschaft zwischen ihm und der wild zusammengewürfelten Truppe an und Gabor werden in vielerlei Hinsicht die Augen geöffnet – und letztendlich – erreicht es auch sein Herz.
So wächst nicht nur Gabor an dieser ungewöhnlichen Begegnung – sondern auch seine fünf „Traumtänzer“, die man während des Lesens so richtig ins Herz schließt.
Am Ende bleibt kein Auge trocken!
Ein Buch, das sich stark macht für Diversität, das zeigt, wie wichtig es ist, genauer hinzusehen, unser Herz zu öffnen und mit ihm zu sehen – denn nur dann können wir auch die Schätze erkennen, die in uns allen stecken!
Das Buch ist mit viel Leichtigkeit und Charme geschrieben, und verliert dabei doch nie in den entsprechenden Situationen die Ernsthaftigkeit. Ich konnte herzhaft lachen angesichts mancher Situationskomik, aber auch die Tränen sind geflossen. Ein wunderbar herzerwärmendes Buch!
Das hast du schön geschrieben und es scheint ein ganz tolles Buch zu sein, das etwas tiefgründiger ist und Mehrwert bietet. 🙂
Danke liebe Elisabeth-Amalie!
Ja, obwohl es ganz leicht zu lesen ist, ist es sehr gehaltvoll! Liebe Grüße!